Fabio Weber ist selbständiger Optiker aus Überzeugung. Allem voran stehen für ihn die gesundheitlichen Aspekte einer Sehhilfe. „Dass alle Menschen eine exakt zu ihrer Sehstärke passende Brille tragen können, ist mir ganz wichtig. Ich habe mich selbständig gemacht, um meine Kundinnen und Kunden individuell und bestmöglich versorgen zu können.“ Deshalb lässt er seine Brillengläser und Kontaktlinsen vor Ort fertigen und verwendet Markenprodukte in bester Qualität. Darüber hinaus findet er es bedeutend, dass eine Sehhilfe genauso individuell sein sollte, wie die Kundschaft vielfältig ist. „Dazu gehört es übrigens auch, dass eine Brille zum Geldbeutel passt“, stellt Fabio Weber klar.
Als Fabio Weber sich für die Übernahme seines Optikergeschäfts entschied, war es ihm wichtig, als unabhängiger Optiker zur besten Versorgung seiner Kundschaft beizutragen.
In den Serviceleistungen der Franchise-Systeme für Optiker sieht Nachfolger Weber einige Vorteile, beispielsweise leisten sie Unterstützung bei administrativen Aufgaben und handeln die Verträge zu Brillengestellen mit den Herstellern für alle Mitglieder im Verbund aus. Ihm persönlich ist jedoch seine Unabhängigkeit mit vielen unternehmerischen Gestaltungsmöglichkeiten besonders wichtig. Beispielsweise hat er für die Buchhaltung inzwischen eine gute Lösung mit seinem Steuerberatungsbüro gefunden, und im Marketing erscheint es ihm für sein Ladengeschäft wichtiger, dass das Auftreten zu den Menschen und der Umgebung vor Ort passt und sein Geschäft kein überall wiederkehrendes Erscheinungsbild einer Optikerkette zeigt.
Nicht nur für sich selbst, sondern auch im Sinne seiner Kundschaft möchte Fabio Weber eine möglichst hohe Individualität wahren: „Wenn ich einem Franchise-System angehören würde, müsste ich Abstriche bei der Wahl meiner Produkte machen, weil ich die Brillengestelle und Gläser kaufen und verkaufen müsste, die meine Franchisepartner bestimmen. Diese Form der Produktbindung möchte ich nicht.“
Weber hat sich auf die Übernahme eines bestehenden Optikerfachgeschäfts konzentriert, weil er die Vorteile einer Nachfolge im Vergleich zur Neugründung klar im Blick hat: Zum einen gibt es eine Stammkundschaft und somit ein laufendes Unternehmen ab dem ersten Tag. Zum anderen können Inventar, Geräte und Werkzeuge nach und nach ausgetauscht werden, so dass die Anfangsinvestitionen gut steuerbar sind. Als ehemaliger Filialleiter einer Optikerkette kennt er nicht nur die Qualität von sehunterstützenden Produkten, sondern auch die Standards und Kosten der Ausstattung eines hochwertigen Optikerfachgeschäfts.
Gut informiert in ein Übernahmegespräch starten!
Mit der ehemaligen Inhaberin seines Optikerfachgeschäfts hat sich Nachfolger Weber auf einen für beide Seiten fairen Kaufpreis geeinigt. Dass es so ausging und dass seine Vorgängerin, natürlich ebenfalls Optikermeisterin, gelegentlich noch im Ladengeschäft aushilft, führt er auf die offene Kommunikation zwischen ihnen beiden zurück. Gleich zu Beginn seiner Nachfolgepläne hat Fabio Weber die Unterstützung der Handwerkskammer in Anspruch genommen – und ist zufrieden: „Die Handwerkskammer hat die Wege verkürzt, indem mir eine sinnvolle Schrittfolge im Nachfolgeprozess aufgezeigt wurde. Das war professionell und auch noch kostenlos. Egal ob Neugründung oder Übernahme eines bestehenden Geschäfts – ich kann es jeder Person empfehlen, gleich zu Beginn die Handwerkskammer aufzusuchen.“
Gut informiert haben sich die langjährige Inhaberin und der erfahrene damalige Filialleiter Fabio Weber mehrfach getroffen und offen auf Augenhöhe über ihre Vorstellungen gesprochen. Der Kaufpreis war natürlich ein wichtiger Verhandlungspunkt. Dabei hat Nachfolger Weber berücksichtigt, dass die Vorgängerin einen hohen emotionalen Wert mit ihrem Lebenswerk verbindet. „So viel unternehmerisches Risiko, Engagement und Leidenschaft“, meint Fabio Weber, „dafür gibt es keinen wirklich angemessenen Preis.“ Letztlich war klar, dass es um einen fairen Preis gehen sollte, mit dem beide Parteien zufrieden sind. „Im Ergebnis waren wir glücklich mit dem Kaufpreis und der Nachfolgelösung. Wir sind völlig im Reinen miteinander und können sehr gut zusammenarbeiten“, fasst Nachfolger Weber die Bedeutung von guter Kommunikation, wertschätzender Haltung im Nachfolgeprozess und bei den Preisverhandlungen zusammen.
Tipp von Fabio Weber
Bei einer Nachfolge in einem Ladengeschäft entscheidet die Kundschaft über den Erfolg. Deshalb ist das Gespräch mit bestehenden oder potenziellen Kundinnen und Kunden so wichtig.
Die Nachfolge für die Kundschaft angenehm gestalten
Um bei der Kundschaft Vertrauen aufzubauen und Beständigkeit zu vermitteln, sind nach der Übernahme sowohl der Geschäftsname als auch die Öffnungszeiten des Ladengeschäfts unverändert geblieben. Für Inhaber Weber ist es selbstverständlich, dass bei jeder Gründung, gerade in der Anfangsphase, die eigene Freizeit eingeschränkt ist. „Mir geht es darum, mit den Kundinnen und Kunden ins Gespräch zu kommen und die Übergangsphase gerade für die Stammkundschaft so angenehm wie möglich zu gestalten.“ Im Ort Weilerbach nutzt Fabio Weber durchaus auch Gelegenheiten, wie den Bauernmarkt, um auch mit neuer Kundschaft bei einem Gläschen Sekt und Konfekt ins Gespräch zu kommen. „Die Zeit für die Kundschaft ist mir enorm wichtig“, setzt Nachfolger Weber als seinen Fokus, „das Geschäft läuft sehr gut, der Terminplaner ist voll“. Derzeit erfolgen Arbeiten, wie das Schleifen einer Brille oder die Bestellungen, außerhalb der Öffnungszeiten. Geplant ist aber, dass nach einer Übergangszeit mit 60 Arbeitsstunden pro Woche mittelfristig ein oder zwei Fachkräfte eingestellt werden und das Augenoptikfachgeschäft in Weilerbach in ruhigere, sichere Zeiten geführt wird.
Beschreibung des Unternehmens
Im Augenoptikfachgeschäft Optikus Augenwelt in Weilerbach erhalten Kundinnen und Kunden Sehhilfen, wie Brillen, Sonnenbrillen nach medizinischen Anforderungen und Kontaktlinsen. Serviceleistungen stehen in dem Optikfachgeschäft an erster Stelle. Dazu zählen die Vermessung der Augen nach modernsten Messmethoden, Augenglas-Bestimmung, Auswahl der passenden Brillenfassung und Fertigung der Gläser durch Personen mit Meisterqualifizierung.
Referenz
Wir danken dem Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau in Rheinland-Pfalz, für die Möglichkeit der Zweitverwertung der Inhalte aus der Broschüre "Unternehmensnachfolge Rheinland-Pfalz - Erfahrung abgeben. Zukunft annehmen. Prozess gestalten." auf unserer Webseite.
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