Zielgruppe

Auf der Seite der Übergeberinnen und Übergeber sind Personen ab 55 Jahren im Handwerk im Fokus. Dabei hatten in der Projektlaufzeit knapp ein Drittel der Inhabenden schon eine für die Nachfolge geeignete Person im Auge. In den anderen Fällen wurden von den Projektmitarbeitenden eine geeignete Nachfolgerin oder ein geeigneter Nachfolger identifiziert. Analog zum Geschlechterverhältnis im Handwerk überwog bei den Übergeberinnen und Übergebern die Anzahl der männlichen Betriebsinhaber. Bei den Gewerken bestand ein heterogenes Bild, es wurden in der Projektlaufzeit Übergebende aus 46 verschiedenen Gewerken beraten. Auf der Seite der Nachfolgenden sind Meisterinnen und Meister, Gesellinnen und Gesellen, Betriebsmitarbeiterinnen und Betriebsmitarbeiter in Handwerksunternehmen sowie Hochschulabsolventinnen und Hochschulabsolventen mit Managementerfahrung die Zielgruppe.   

Ziel

Ziel des Moduls „Nachfolgelotsen für das Hamburger Handwerk“ ist es die Unternehmensnachfolge als Alternative zur Gründung zu positionieren (Sensibilisierung), Nachfolgen aktiv anzustoßen (Matching) und den Nachfolgeprozess durch Beratung zu begleiten (Beratung und Qualifizierung). Es sollen so Übernahmen zustande kommen, die langfristig erfolgreich sind und den Fortbestand der Handwerksbetriebe dauerhaft sichern.

Methode

Der Beratungsprozess des Moduls „Nachfolgelotsen für das Hamburger Handwerk“ bei der Unternehmensübergabe enthält 5 Schritte. In einer Orientierungsberatung erfolgt ein erster Überblick über das Thema der Unternehmensnachfolge. Danach erfolgt die Entwicklung eines für den jeweiligen Betrieb passgenauen Nachfolgefahrplans, der die Schritte und eine Zeitplanung für die Nachfolge enthält. Im nächsten Schritt wird der Unternehmenswert von einer Expertin oder einem Experten ermittelt. Sofern notwendig und nicht schon ein Kontakt vorhanden ist, folgt dann die Suche nach einer für die Nachfolge im Betrieb geeigneten Person. Im letzten Schritt, der den größten Teil der Begleitung ausmacht, erfolgt eine Beratung passgenau zu den Übernahmeverhandlungen und den Übernahmeschritten.   

Inhalte

Um die Übergeberinnen und Übergeber zu erreichen wurde ein „Gutscheinheft“ entwickelt, das Wissen zum Übernahmeprozess vermittelt sowie herauslösbare Coupons für Beratungstermine zur Unternehmensübergabe bei der HWK Hamburg enthält. Dadurch konnte in der Projektlaufzeit die Hemmschwelle für die Kontaktaufnahme deutlich gesenkt werden. Um die Nachfolgerinnen und Nachfolger anzusprechen wurde mit der Methode des Storytelling eine Social-Media-Kampagne (Instagram und Facebook) mit Personen, die die Nachfolge im Handwerk bereits selbst angetreten sind durchgeführt, durch die Personen im Handwerk zwischen 25-45 Jahren angesprochen wurden. Zudem wurden über einen Instagram-Kanal Informationen zur Unternehmensnachfolge verbreitet und Kontakte zu Übernehmerinnen und Übernehmern geknüpft. Für das Matching von Übergeberinnen oder Übergeben mit Nachfolgerinnen oder Nachfolgern wurde die Unternehmensnachfolgebörse „nexxt-change“, die interne Datenbank der HWK Hamburg sowie die über soziale Medien entstandenen Kontakte genutzt. Beim Matching hat insbesondere auch der persönliche Kontakt eine große Rolle gespielt – als erfolgreich haben sich Matching- und Netzwerkveranstaltungen für verschiedene Gewerke erwiesen. Zudem wurde auch Nachfolgewissen vermittelt, wie durch die Onlineveranstaltung „Nachfolgeplanung kompakt“ oder durch Vorträge in handwerklichen Kursen und an Universitäten. Auf Instagram konnten durch einen Live-Talk mit einer Influencerin aus dem Tischlereihandwerk junge Menschen erreicht werden. Die Übernehmerinnen und Übernehmer wurden mit einer Workshop-Reihe für die Übernahme im Handwerk geschult. Die Themen umfassten betriebswirtschaftliche Aspekte, Mitarbeitendenführung, Marketing sowie Kommunikation.

Wie die Begleitung durch Beratung bei der Betriebsübergabe erfolgte, ist im nachfolgendem Video aufbereitet.

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