Motivation
Günter Schwarz leitete sein Familienunternehmen in der zweiten Generation und über vier Jahrzehnte. Er selbst übernahm ein Speditions-Unternehmen, welches er zu einer erfolgreichen Logistik- und Entsorgungsgruppe ausbaute. Als er sich Ende 2004 aus dem operativen Geschäft zurückzog, übernahmen die nächsten Generationen die Führung. Er wusste, dass ein klar strukturierter Übergang entscheidend für die Zukunft des Betriebes war, weshalb er frühzeitig mit der Nachfolgeplanung begann. Doch trotz seines Rückzugs blieb er weiterhin stark mit dem Unternehmen verbunden.
Die beiden Töchter, Beate und Gabi Schwarz, sind ihr Leben lang mit dem Unternehmen verbunden. Bereits als Kinder waren sie regelmäßig spielend auf dem Betriebsgelände unterwegs, später arbeiteten sie während der Ferien in den verschiedenen Firmenbereichen. Letztendlich übernahm Beate Schwarz die Leitung der vier mittelständischen Unternehmen im Bereich Entsorgung und Recycling. Gabi Schwarz widmete sich als Prokuristin der Schwarz-Gruppe den Themen Öffentlichkeitsarbeit, Marketing und Bildung, darüber hinaus baute sie unter anderem die Schwarz-Akademie sowie das Firmenmuseum auf. Auch weitere Neffen und Enkel von Herrn Schwarz Senior sind im Familienbetrieb tätig, womit bereits die fünfte Generation an Bord ist.
Herausforderung und Lösung
Obwohl das Abgeben der Verantwortung und die generationsübergreifende Einführung bewusste Entscheidungen waren, fiel Günter Schwarz das endgültige Loslassen schwer. Er hatte das Unternehmen über Jahrzehnte mit großem Engagement aufgebaut, und nach so vielen Jahren der intensiven Arbeit war es nicht einfach, von seiner Rolle als Entscheidungsträger loszukommen.
Der Schlüssel zum erfolgreichen Übergang lag letztendlich in der rechtzeitigen Planung und dem Vertrauen, das zwischen den Generationen besteht. Auch die Schaffung eines Beirats, der die Übergabe begleitete, war ein wichtiger Schritt im Nachfolgeprozess.
Die Schwarz-Gruppemit Hauptsitz in Göppingen ist ein traditionsreiches, familiengeführtes Unternehmen, das sich seit seiner Gründung auf innovative Logistiklösungen sowie Entsorgungs- und Recyclingdienstleistungen spezialisiert hat.
Heute umfasst die Schwarz-Gruppe zehn Unternehmen mit rund 800 Mitarbeitenden, die auf unterschiedliche Geschäftsbereiche fokussiert sind. Dazu gehören Transport- und Logistikdienstleistungen, kommunale Entsorgungs- und Recyclingprojekte sowie ein breites Portfolio an umweltfreundlichen Lösungen für die Kreislaufwirtschaft.
Tipps
Für eine erfolgreiche Nachfolge ist es wichtig, frühzeitig die nächste Generation einzubeziehen und klare Strukturen zu schaffen. Die regelmäßige Beratung und Begleitung der Übergabe durch den Seniorchef war hier eine entscheidende Grundlage.
Ein weiterer, bedeutender Faktor ist die Freiwilligkeit. Günter Schwarz war es besonders wichtig, dass niemand zur Unternehmensübernahme/Übernahme gezwungen wurde. Sowohl seine Töchter als auch sein Neffe Oliver, der als Geschäftsführer der Spedition tätig wurde, entschieden sich aus eigener Motivation, Verantwortung zu übernehmen.
Der Nachfolge-Steckbrief basiert auf dem Porträt „Lebenswerk: Vom Abgeben zum Loslassen“ und ist ein Beitrag aus dem Mitgliedermagazin der Wirtschaftsjunioren Deutschland.
Kontakt

Wirtschaftsjunioren Deutschland e.V.
Lena Peltzer
lena.peltzer(at)wjd.de
www.wjd.de
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